Abschnitt 1 – Sprachmodelle als Wahrscheinlichkeitsmaschinen: Generative KI verknüpft statistische Wahrscheinlichkeiten von Wörtern auf Basis gewaltiger Trainingskorpora. Die Sätze wirken kreativ, weil unsere kognitiven Muster Lücken deuten. Doch in den mehrdimensionalen Vektorräumen der Modelle gibt es kein begriffliches Weltwissen, sondern nur Mustererkennung. Damit fehlt der eigentliche Kern von Kreativität: Bedeutung.
Abschnitt 2 – Konsequenzen für den Alltag: Viele Unternehmen implementieren generative Systeme in redaktionelle Prozesse. Solange die Grenze zwischen semantischer Tiefe und syntaktischer Oberfläche ignoriert wird, drohen Fehlinterpretationen. Redaktionen sollten deshalb Hybridsysteme einführen, bei denen Menschen kontextuelle Verantwortung tragen.
Abschnitt 3 – Forschungsausblick: Neuere Ansätze wie integrierte Wissensgrafen oder symbolische Module versuchen, echten Weltbezug herzustellen. Entscheidend ist jedoch der kritische Diskurs: Wenn wir KI ‘Kreativität’ zuschreiben, verschleiern wir ihre Limitationen und gefährden verantwortungsvolle Nutzung.